Assistenzhunde-Ausbildung: Fair für Hund und Mensch

Assistenzhunde helfen ihren Menschen dabei, eine bestehende Beeinträchtigung auszugleichen und so ein unabhängigeres, unbeschwerteres und gesünderes Leben zu führen.

 

Ihre Ausbildung wird gezielt auf die individuellen Bedürfnisse der oder des einzelnen Assistenznehmenden zugeschnitten. So kann ein Assistenzhund z.B. lernen:

  • heruntergefallene Gegenstände anzureichen
  • Medikamente oder das Telefon zu holen
  • Türen und Schubladen zu öffnen
  • Lichtschalter und Alarmknöpfe zu bedienen
  • seinen Menschen auf eine Über- bzw. Unterzuckerung, einen bevorstehenden epileptischen Anfall oder andere Veränderungen in Zustand oder Verhalten aufmerksam zu machen
  • seinen Menschen aus Räumen oder Situationen herauszuführen
  • seinen Menschen aus Albträumen und Panikattacken herauszuholen
  • seinem Menschen Abstand zu anderen Menschen zu verschaffen
  • in Notfällen Hilfe zu holen

Zusätzlich ist es wichtig, dass Assistenzhunde sich entspannt, freundlich und möglichst unauffällig durch den Alltag bewegen und jederzeit gut händelbar sind. Dies ist keinesfalls selbstverständlich! Daher stehen eine gut geplante Gewöhnung an die Umwelt, eine umfassende Sozialisierung und das sichere Erlernen der Basis-Signale („Grundgehorsam“) zuallererst auf dem Stundenplan meiner Ausbildung.

 

Was in meinem „normalen“ Hundetraining gilt, gilt genauso für die moderne Ausbildung von Assistenzhunden. Für diese sogar ganz besonders: Druck und Zwang lehne ich nicht nur aus ethischen Gründen ab, sondern auch weil sie das Lernen behindern. Bei Mensch und Hund.

Assistenzhunde machen einen wichtigen Job und ihre Menschen müssen sich auf sie verlassen können. Einen wirklich zuverlässig und freudig arbeitenden Hund erhält man jedoch nur über ein tatsächlich gewaltfreies Training auf der Basis von positiver Verstärkung.

 

Bei meiner Assistenzhunde-Ausbildung geht es daher nicht nur um die Bedürfnisse des Menschen.

Auch die Bedürfnisse des Hundes müssen berücksichtigt werden - denn nur ein glücklicher Assistenzhund kann seinen verantwortungsvollen Job dauerhaft gut machen!

 

Auch aus diesem Grund ist die sorgfältige Auswahl eines geeigneten Hundes ganz entscheidend für den Erfolg der Ausbildung. 

Ich begleite und unterstütze Sie daher gern schon vor der Anschaffung Ihres zukünftigen Begleiters.

Aber auch wenn Sie bereits einen Hund haben und überlegen ihn auszubilden oder wenn Sie mit der Ausbildung bereits begonnen haben, komme ich gern an Ihre Seite.

 

Die Kosten einer Assistenzhunde-Ausbildung sind von verschiedenen individuellen Faktoren abhängig und schwanken daher sehr stark.

Am kostenintensivsten ist die sogenannte Fremdausbildung, bei der die Assistenznehmenden einen (fast) fertig ausgebildeten Hund übernehmen.

Ich biete vorrangig eine begleitete Selbstausbildung an. Das bedeutet, dass Sie mit Ihrem Hund leben und arbeiten und dabei von mir unterstützt werden. Diese Begleitung geschieht durch Einzeltrainings vor Ort, schriftliche Anleitungen und Trainingspläne sowie Beratung und Feedback per Video, E-Mail und Telefon.

Diese Ausbildungsform erfordert mehr Engagement von den Assistenznehmenden und verlangt ihnen durchaus einiges ab, wird aber durch geringere Kosten, eine besondere Beziehung zum Hund und viele kleine Erfolgserlebnisse auf dem Weg belohnt.

 

Sie haben Interesse an einem Assistenzhund, sehen in diesem mehr als nur ein Hilfsmittel und können sich vorstellen, dass wir zusammenpassen?

Dann nehmen Sie gern ganz unverbindlich Kontakt auf und wir besprechen die Details. 

 

Weil mir eine hohe Qualität meiner Arbeit sehr wichtig ist, bilde ich nicht in allen Sparten des Assistenzhundewesens aus, sondern habe meinen Schwerpunkt mittlerweile auf das Training von PTBS- bzw. PSB-Hunden gelegt.

Nach Möglichkeit kann ich aber gern passende Kolleg:innen für andere Sparten vermitteln.

 

Mehr über meine Arbeitsweise erfahren Sie hier und hier.

Die neue Assistenzhundeverordnung (AHundV)

Die neue Assistenzhundeverordnung (AHundV) wurde am 22.12.2022 veröffentlicht und ist seit März 2023 gültig.

Sie regelt u.a. die Ausbildung und Prüfung von "Mensch-Assistenzhund-Gemeinschaften" und legt die Voraussetzungen für eine Zertifizierung (im Sinne von §§12e ff BGG) von Ausbildungsstätten und Prüfungen fest. Nach den Bestimmungen dieser Verordnung geprüfte Teams haben dann z.B. Zutrittsrechte an Orten, an denen Hunde normalerweise nicht erlaubt sind.

 

Nach einer Prüfung meiner Qualifikationen durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales bin ich seit Juni 2023 qualifizierte Prüferin für Assistenzhunde im Sinne von § 21 Absatz 2 AHundV. Das bedeutet, dass ich während der Übergangsfrist (bis 30.06.2024) sogenannte Bestandsteams prüfen darf. Die Prüfung kann dann von der zuständigen Landesbehörde anerkannt werden und die Mensch-Assistenzhund-Gemeinschaft gilt damit als anerkannt im Sinne des § 21 AHund V (bzw. § 12e Absatz 3 Nummer 4 BGG).

In den Prüfungen greife ich auf die von mir mitentwickelte Assistenzhunde-Prüfung des IBH e.V. zurück.

 

Wenn Sie Interesse an einer Prüfung haben und Sie und Ihr Hund die Voraussetzungen der AHundV für eine qualifizierte Prüfung erfüllen, nehmen Sie gern unverbindlich Kontakt auf!

 

 

Für den Trainingsbereich habe ich mich der nach § 29 AHundV zertifizierten Ausbildungsstätte BossDogs angeschlossen und bin damit offiziell als Assistenzhunde-Trainerin zugelassen bzw. "fachlich verantwortliche Person" im Sinne von § 29 Abs. 2 AHundV für die Ausbildung von Mensch-Assistenzhund-Gemeinschaften. Dies bedeutet, dass von mir ausgebildete Teams nach bestandener Prüfung auch nach der Übergangsfrist offiziell anerkannt werden und damit Zutrittsrechte erhalten.

 

NEU MÄRZ 2024: Die bisher einzige Zertifizierungsstelle für Ausbildungsstätten hat bekannt gegeben, dass sie ihre Akkreditierung zurückgibt. Damit werden alle von ihr ausgestellten Zertifikate für Ausbildungsstätten zum 15.04.2024 ungültig. Dies gilt auch für die Ausbildungsstätte BossDogs, der ich mich angeschlossen habe.

 

Es gibt aktuell keine anderen akkreditierten Zertifizierungsstellen in Deutschland und damit (zum jetzigen Stand) ab Mitte April in ganz Deutschland auch keine zertifizierten Trainer:innen mehr. 

Das für die Umsetzung der AHundV verantwortliche Bundesministerium für Arbeit und Soziales hat bereits mitgeteilt, dass nicht (mehr) zertifizierte Trainer:innen weiterhin Assistenzhunde ausbilden dürfen, bis eine dauerhafte Lösung für dieses Problem gefunden ist. Hierbei müssen aber, wie bisher, die Vorgaben zu den Ausbildungsinhalten aus der AHundV Anlage 4 berücksichtigt werden. Dies ist bei mir gegeben.

Bei Fragen zur aktuellen Situation stehe ich allen Kund:innen und Interessent:innen gern zur Verfügung.

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Assistenzhundeverordnung
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